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Pferd lahmt? Erste Gangbild-Analyse per Video | Coach-It

Pferd lahmt? Gangbild-Check per Video – Auffälligkeiten frühzeitig erkennen

Wenn ein Pferd lahmt oder in seinem Bewegungsablauf unregelmäßig wirkt, ist das ein ernst zu nehmendes Zeichen. Eine Lahmheit kann viele Ursachen haben – von Verspannungen über falsche Belastung bis hin zu orthopädischen Problemen. Eine Videoanalyse ersetzt keinen Tierarzt, kann aber wertvolle Hinweise darauf liefern, wo und wann die Unregelmäßigkeit entsteht und wie sich das Gangbild deines Pferdes tatsächlich darstellt.

Gerade weil Bewegungen schnell ablaufen, ist eine Videoaufnahme ideal, um Taktabweichungen, Schonhaltungen, Ausweichbewegungen oder fehlende Losgelassenheit sichtbar zu machen. Im Video lässt sich jede Phase des Schrittes, Trabes oder Galopps genau betrachten – sogar in Zeitlupe.

Woran erkennst du im Video, dass ein Pferd lahmt?

Viele Pferde zeigen subtile Anzeichen einer beginnenden Lahmheit, die im Reiten oder Alltag kaum auffallen. Der Gangbild-Check macht diese sichtbar.

Typische Anzeichen, die im Video erkannt werden können:

  • Unregelmäßiger Takt im Schritt oder Trab
  • Kopfpendeln (Pferd hebt oder senkt Kopf zur Entlastung)
  • verkürzte Schritte auf einer Seite
  • Schonhaltungen – das Pferd versucht, ein Bein weniger zu belasten
  • veränderte Rückenbewegung
  • Ausweichbewegungen über Schulter oder Kruppe
  • Fehlende Hinterhandaktivität und reduziertes Abfußen

Diese Beobachtungen können helfen, frühzeitig zu reagieren und das Pferd entsprechend zu entlasten oder tierärztlich untersuchen zu lassen.

Häufige Ursachen für Lahmheiten – und wie das Video Hinweise gibt

Eine Videoanalyse stellt keine Diagnose, zeigt aber Bewegungsmuster, die auf bestimmte Ursachen hindeuten können.

1. Orthopädische Ursachen

Bewegungsbilder verraten oft viel über betroffene Gelenke oder Strukturen:

  • Huf- oder Fesselgelenksprobleme
  • Knie- oder Sprunggelenkseinschränkungen
  • Blockaden im Rücken oder Becken

2. Verspannungen oder muskuläre Probleme

Oft erkennbar durch:

  • steife Rückenlinie
  • seitliches Ausweichen
  • Vermeidung bestimmter Bewegungsrichtungen

3. Fehlende Balance oder ungleichmäßige Kraft

Gerade junge oder wenig trainierte Pferde wirken manchmal „lahmähnlich“, weil sie:

  • schief laufen
  • nicht gleichmäßig durch den Körper schwingen
  • ein Hinterbein weniger aktiv nutzen

4. Sattel- oder Ausrüstungsprobleme

Im Video sichtbar durch:

  • Hohlziehen des Rückens
  • verspannte Kopf-Hals-Haltung
  • plötzliche Taktstörungen beim Antreten

Was zeigt eine Gangbildanalyse besonders gut?

1. Schritt – der wichtigste Gang für Lahmheiten

Unregelmäßigkeiten fallen hier am frühesten auf.

2. Trab – ideal für Takt- und Lahmheitsanalyse

Auffälligkeiten werden besonders deutlich sichtbar.

3. Galopp – Balance & Tragkraft

Viele Pferde zeigen hier Kompensationen, die wichtige Hinweise liefern.

Wie funktioniert der Gangbild-Check?

1. Video aufnehmen

Am besten filmst du dein Pferd:

  • im Schritt und Trab auf gerader Linie
  • seitlich, von vorne und von hinten
  • unter dem Reiter oder an der Longe

2. Video hochladen

Ohne Bearbeitung – authentische Bewegungen sind ideal.

3. Analyse erhalten

Du bekommst Hinweise zu:

  • Takt, Rhythmus & Schrittfolge
  • Beinbelastung & Symmetrie
  • möglichen Schonhaltungen
  • Balance & Bewegungsqualität

4. Weiteres Vorgehen

Die Analyse hilft dir zu entscheiden, ob:

  • Training angepasst werden sollte
  • Entlastung sinnvoll ist
  • eine tierärztliche Untersuchung zu empfehlen ist

Für welche Pferde eignet sich der Gangbild-Check?

  • Pferde mit leichtem Lahmheitsverdacht
  • Pferde mit unklaren Taktstörungen
  • Pferde nach Verletzung oder Pause (nur mit Freigabe)
  • Jungpferde mit unausgeglichenem Bewegungsmuster
  • Pferde, die plötzlich „anders laufen“

Wichtig: Die Videoanalyse ersetzt nie eine medizinische Diagnose, kann aber wertvolle Beobachtungen liefern.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Kann eine Videoanalyse eine Lahmheit diagnostizieren?

Nein. Sie kann jedoch Auffälligkeiten sichtbar machen, die auf eine mögliche Lahmheit hinweisen und Grundlage für eine tierärztliche Untersuchung sind.

Wie lang sollte das Video sein?

30 Sekunden bis 2 Minuten reichen aus – solange Schritt und Trab gut sichtbar sind.

Welche Perspektiven sind am besten?

Seitlich, frontal und von hinten – je mehr Blickwinkel, desto besser.

Reicht ein Smartphone?

Ja. Wichtig sind stabile Aufnahmen, gute Beleuchtung und genügend Abstand.

Kann ich auch Freilauf filmen?

Ja. Freilauf zeigt oft sehr natürliche Bewegungsmuster.

Wie schnell bekomme ich eine Rückmeldung?

In der Regel innerhalb von 24–48 Stunden.